27. August 2024 | Eva Goldschald
(Priwatt)Mit Orbit entwickelte Priwatt den ersten Energiemanager ohne eigene Hardware.
Energiemanager erhöhen den Verbrauch des eigenen Solarstroms. Das macht unabhängiger vom öffentlichen Netz und spart so teure Stromkosten. Bisher brauchte man dafür immer ein separates Gerät. Anders beim Solaranbieter Priwatt, der die Funktionen in einer App bündelt.
Die volle Kontrolle über den gesamten Energiehaushalt – das verspricht Priwatt mit seiner neuen App namens Orbit. Dabei handelt es sich um ein vielseitiges Energiemanagement-System, das man sowohl für Balkonkraftwerke als auch größere Solaranlagen verwenden kann. Damit lassen sich die eigene Stromproduktion sowie auch der Verbrauch der selbst erzeugten Energie effizient steuern. Die App wird es zum Download im App-Store oder im Google Play Store geben. Priwatt informiert Interessierte per Mail, sobald Orbit an den Start geht. Dazu können Sie sich auf der Webseite des Anbieters registrieren lassen.
Mit Orbit sollen Nutzer ihre Haushaltsgeräte miteinander vernetzen können. Der Zugriff auf die App funktioniert von überall aus, laut Priwatt sogar weltweit. Mit der App soll sich der Eigenverbrauch schließlich um bis zu 20 % erhöhen.
Anzeige
So funktioniert die Orbit App
Der Orbit Energiemanager kommuniziert mit den Stromverbrauchern und Solargeräten im Haushalt. Mit der App haben Nutzer alle Verbrauchs- und Erzeugungsdaten im Blick. Wird Solarstrom produziert, schaltet Orbit die Haushaltsgeräte an. Verbraucht man gerade keinen Strom, leitet die App den Solarstrom in den Batteriespeicher. So funktioniert es bei allen Energiemanagern am Markt. Allerdings lassen sich nur internetfähige Geräte direkt mit Orbit verbinden. Ältere Haushaltsgeräte, die nicht über einen WLAN-Zugang verfügen, werden via smarter Steckdose verbunden. Dafür bietet Priwatt den myStrom Wifi Switch.
Wer nicht dauernd selbst in der App den Stromverlauf überprüfen und lenken möchte, kann die zwei folgenden automatischen Funktionen von Orbit nutzen:
- Run on Solar: Diese Funktion aktiviert die mit Orbit verbundenen Geräte genau dann, wenn die Sonne scheint. So soll jeder Sonnenstrahl genutzt werden.
- Run on Price: Bei dieser Funktion in Kombination mit einem dynamischen Stromtarif, schaltet Orbit auf Netzstrom um, wenn dieser gerade besonders günstig ist. Mit einem Stromspeicher soll sogar ein 100-prozentiger Eigenverbrauch möglich sein. Allerdings befindet sich die Speicher-Einbindung laut Priwatt noch in der Beta-Phase.
Orbit in der Praxis
Der Energiemanager steuert sowohl Balkonkraftwerke als auch Priwatt Solaranlagen. Das funktioniert in der Praxis zum Beispiel so:
- Wer sein E-Auto mit der Orbit-App verbindet, kann es mit überschüssigem Solarstrom laden. Dafür braucht es keine spezielle Wallbox, die Steuerung des Ladevorgangs erfolgt über den Internetzugriff auf das Auto direkt. Eine Übersicht über kompatible Automarken findet man auf der Webseite von Priwatt.
- Sie können auch ihre Wärmepumpe, Klima-, Kühl- und Heizanlagen sowie weitere große Haushaltsgeräte mit Orbit steuern und so mit Solarstrom versorgen. Sind Waschmaschine und Trockner mit Orbit verbunden, kann er diese bei genug Solarproduktion von selbst starten.
- Bei genug Sonnenschein lädt und startet Orbit elektrische Gartengeräte, wie etwa Rasenmähroboter, automatisch. Sie können diese auch manuell in der App aktivieren.
Über die App können Sie sich Verbrauchs- und Produktionsdaten im Tages-, Monats- oder Jahresverlauf anzeigen lassen. Dadurch lassen sich Einsparpotenziale erkennen und man kann seinen Verbrauch dementsprechend anpassen.
(Priwatt)Bereits 27 Automarken sind kompatibel mit dem Priwatt Orbit.
Anzeige
Das kostet die App
Priwatt bietet bei Orbit zwei Tarifvarianten. Die Basic und die Premium-Version.
Für Priwatt-Kunden ist die Basic-Version komplett kostenlos. Für alle anderen kostet sie ab dem vierten Nutzungsmonat 3,50 Euro monatlich.
Für die Premium-Version müssen alle Nutzer 6,50 Euro im Monat bezahlen. Jene, die ihre Anlagen nicht bei Priwatt erworben haben, zahlen ab dem vierten Nutzungsmonat. Priwatt Kunden erst nach einem Jahr.
Mit der Premium-Version bietet Priwatt Zusatzfunktionen wie etwa die Integration von Klima-Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie Wallbox und E-Auto.
Außerdem liegt die maximale Speicherkapazität bei der Basic Version bei 5 kWh und die maximale Wechselrichterleistung bei 800 Watt, bei der Premium-Version ist beides unbegrenzt - das ist für Solaranlagenbetreiber sinnvoll.
Orbit Basic | Orbit Premium |
---|---|
Historisches Monitoring | Historisches Monitoring |
Intelligente Regeln: Autopilot mit Run on Solar & Run on Price | Intelligente Regeln: Autopilot mit Run on Solar & Run on Price |
Unbegrenzte Anzahl an Stromverbrauchern | Unbegrenzte Anzahl an Stromverbrauchern |
Smart-Meter-Integration | Smart-Meter-Integration |
Integration von Klima-, Heizungs-, Lüftungsgeräten | |
Wallbox-Integration | |
E-Auto-Integration |
Hier geht’s zum Orbit-Abo
(Priwatt)Der Orbit funktioniert sowohl bei Priwatts Balkonkraftwerken als auch bei den Solaranlagen des Anbieters.
Fazit und unsere Einschätzung
Laut Berechnungen vom Hersteller Priwatt sollen sich Solaranlagen durch den Einsatz von Orbit um 15 Prozent schneller amortisieren. Das bedeutet beispielsweise bei einer Amortisationszeit von regulär 5 Jahren nur mehr 4,25 Jahre. Jährlich soll man mit Orbit bis zu 675 Euro an Stromkosten einsparen können. Dafür muss die Solaranlage allerdings perfekt und unter optimalen Bedingungen ausgerichtet sein.
Mit Orbit soll es gelingen, den Stromverbrauch zu optimieren, ganz ohne zusätzliche Hardware. Lediglich für nicht WLAN-fähige Geräte braucht es smarte Stecker. Die Version mit Speicher befindet sich noch im Aufbau.
Erfahrungen von Nutzern mit der App gibt es allerdings bisher nicht. Denn der Launch der App steht erst bevor. Auf der Webseite von Priwatt kann man sich bereits via E-Mail registrieren und bekommt dann Bescheid, sobald die App freigeschaltet wird.
Downloaden kann man sie allerdings schon, sie funktioniert allerdings nur auf dem Smartphone. Mit dem PC ist Orbit nicht kompatibel.